IMIS

Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien


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Migration und Politik in der Weimarer Republik

Projektleitung: Prof. Dr. Jochen Oltmer

Zwischen dem Ende des Ersten Weltkriegs 1918 und der Weltwirtschaftskrise zu Beginn der 1930er Jahre war Deutschland Aus- und Zuwanderungsland zugleich. Im Mittelpunkt des Vorhabens steht die Untersuchung von transnationaler Migration als politischem Problem in der Weimarer Republik. Ihre Wanderungspolitik war geprägt durch ein Geflecht von sozial- und arbeitsmarktpolitischen, wirtschafts- und nationalpolitischen, sicherheits- und außenpolitischen Interessen. Sie werden zu mehreren wichtigen übergreifenden Spannungsfeldern zusammengeführt u.a.: Migration und soziales System; Migration, Wirtschaft und Autarkie; Migration, Nationalismus und Minderheiten; Migration und humanitäres Interesse; Migration, Nationalstaat und supranationale Migrationsregime. Gefragt wird nach den konstitutiven Merkmalen dieser Spannungsfelder in ihrer Entwicklung, in den je unterschiedlichen Konfliktkonstellationen und in den Bedingungen, Zielsetzungen und Ergebnissen der Diskussion um Kontrolle und Regulierung von transnationalen Wanderungsbewegungen in der Weimarer Republik als Wohlfahrtsstaat.

Publikationen:

Jochen Oltmer, Migration and Public Policy in Germany, 1918–1939, in: Larry E. Jones (Hg.), Crossing Boundaries. The Exclusion and Inclusion of Minorities in Germany and the United States, New York/Oxford 2001, S. 50–69.

Jochen Oltmer, Deutsche Migrationsverhältnisse: Neuere Forschungsergebnisse zur Wanderungsgeschichte im Kaiserreich und in der Weimarer Republik, in: Historisches Jahrbuch, 122. 2002, S. 483–520.

Jochen Oltmer, Flucht, Vertreibung und Asyl im 19. und 20. Jahrhundert, in: Klaus J. Bade (Hg.), Migration in der europäischen Geschichte seit dem späten Mittelalter. Vorträge auf dem Deutschen Historikertag in Halle a.d. Saale, 11. September 2002 (IMIS-Beiträge, H. 20), Osnabrück 2002, S. 107–134.

Jochen Oltmer, ›Schutz des nationalen Arbeitsmarktes‹: Transnationale Arbeitswanderungen und protektionistische Zuwanderungspolitik in der Weimarer Republik, in: ders. (Hg.), Migration steuern und verwalten. Deutschland vom späten 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart (IMIS-Schriften, Bd. 12), Göttingen 2003, S. 85–122.

Jochen Oltmer, Zwangsmigrationen vom Ersten zum Zweiten Weltkrieg: Deutschland und Europa, in: Ralph Melville/Jirí Pešek/Claus Scharf (Hg.), Zwangsmigrationen in Europa 1938–1950 (Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte. Beihefte), Mainz 2005.

Jochen Oltmer, Begrenzung und Abwehr: De-Globalisierung und protektionistische Migrationspolitik nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland und Europa, in: Holger Huget/Chryssoula Kambas/Wolfgang Klein (Hg.), Grenzüberschreitungen: Differenz und Identität im Europa der Gegenwart (Forschungen zur europäischen Integration, Bd. 8), Wiesbaden 2005, S. 151-170.

Jochen Oltmer, Migration und Politik in der Weimarer Republik, Göttingen 2005.